Kürzlich flammte – durch ein schreckliches Unglück – wieder eine leidenschaftliche Diskussion rund um Hunde (spezieller Rassen) und die Ausbildung von Gebrauchshunden auf …

Wer wie wir mit Hunden vom Welpenalter an arbeitet, weiß, wie wichtig es (für alle Beteiligten) ist, dass der Vierbeiner von Anbeginn an eine gute Erziehung erhält. Dabei wird ihm auf liebevolle und oft spielerische Weise erklärt, welche Regeln im Zusammenleben mit Menschen gelten. Ein gut sozialisierter Hund kennt keine Angst vor Autobussen, Zügen, Kindern, fremden Menschen, Regenschirmen und noch so vielem mehr. Er hat – zu seinem eigenen Vorteil – zumindest die wichtigsten Grundkommandos gelernt und sitzt, steht, liegt oder stoppt auf Zuruf. Er springt nicht unerlaubt aus dem Kofferraum und hat kapiert, dass man (sofort und möglichst freudig) kommt, wenn man gerufen wird, dass man Wild nicht jagt und Radfahrer nicht hütet.

Zugegeben, dies dem jungen Hund beizubringen, ist mit vielen Trainingsstunden und immer wiederkehrenden Übungen verbunden, nimmt also Zeit in Anspruch. Eine Investition in ein hoffentlich langes Hundeleben, das für ein stressfreies fröhliches Zusammenleben mit einem souveränen Partner sorgt.

Artgerecht ausgelastet

Neben dem problemlosen Zusammenleben, seinem Schutz und seiner Sicherheit sorgt diese Grunderziehung aber auch für mentale Beschäftigung, für Anreiz zum Mit- und später auch zum Selberdenken. Für die meisten Welpen sind bereits zehn Trainingsminuten geistig mehr als anstrengend!

Ist das Hündchen dem Babyalter dann entwachsen, sollte diese Förderung nicht enden. Je nach Rasse wurden Hunde für bestimmte Zwecke gezüchtet und sollten dementsprechende Gelegenheit bekommen, ihre Anlagen auszuleben. Wir haben uns für unsere Border Collies neben der Grunderziehung für Obedience und Agility entschieden. Als Agility-Trainer ist es mir wichtig für ein fröhliches Miteinander im Hunde-Mensch-Team zu sorgen.

Der falsche Weg

Als Antwort auf schreckliche Vorfälle nun den Hundesport zu reglementieren oder gar zu untersagen, ist für mich der völlig verkehrte Weg. Ganz im Gegenteil sollte jeder Hundehalter zu einem Mindestmaß an Hundeerziehung verpflichtet werden, in dem der Mensch zudem lernt, seinen Hund in seiner Ausdrucksform zu lesen, zu verstehen und zu schützen, um ihn vor stressigen Situationen zu bewahren.

Wir unterstützen daher die Petition „Zur Erhaltung des Internationalen Gebrauchshundesports mit all seinen Facetten in Österreich“, weil wir wissen, wie wertvoll das Training aller Hunde für ein friedliches und freudvolles Miteinander ist!